Was ist das überhaupt?

Lange bevor ich zur Tierkommunikation kam, lernte ich in meiner Ausbildung zur Logopädin einen ganz wichtigen Grundsatz – in Form eines Zitats:

Paul Watzlawick sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Und der Alltag zeigt uns, dass er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Stehen zum Beispiel zwei Menschen in einem Raum und die eine Person erzählt der zweiten Person etwas – dann ist dies erst einmal eine klassische Form der verbalen Kommunikation.

Reagiert daraufhin der Zuhörer nicht oder wendet sich sogar von dem Sprecher ab, dann versteht derjenige sofort, dass der Zuhörer kein Interesse hat oder vielleicht mit den Gedanken woanders ist. Das ist dann die Form der nonverbalen Kommunikation.

Doch auch ohne Bewegung, Mimik oder Gestik, können wir unserem Gegenüber eine Information senden. Denken wir nur einmal an einen Menschen, der zu einer Gruppe sich unterhaltender Personen hinzutritt. Er steht dort, neutral, freundlich, schweigend. Bis zu einem gewissen Punkt mag es der Gruppe gelingen, diese Person zu ignorieren. Doch irgendwann wird eine Reaktion auf dessen Präsenz geschehen.

Die Tierwelt geht da noch einen Schritt weiter (einige Naturvölker tun dies übrigens ebenfalls bis heute) – sie „kommuniziert“ auf Distanz; mitunter, ohne sich zu sehen, zu hören oder zu riechen. Diese Form der Kommunikation ist die sogenannte Telepathie. Immer wieder gibt es Experimente, bei denen die telepathischen Fähigkeiten von Tieren, meist Hunden, getestet werden. Mit dem wiederkehrenden Ergebnis, dass Hunde zum Beispiel ab dem Zeitpunkt der von den Besitzern geplanten Heimkehr – losgelöst von Ort, Zeit, Wiederholungen – eine offensichtliche Warteposition einnehmen. Viele Tierbesitzer kennen dies von ihren tierischen Familienmitgliedern. Da diese Experimente nicht hinreichend häufig wiederholt wurden, gelten sie in der Wissenschaft bis heute nicht als evidenzbasiert und somit spekulativ. Dennoch sind diese Beobachtungen nicht von der Hand zu weisen.

Fragt man ein Kleinkind, ob es mit Tieren kommunizieren könne, so werden die meisten von ihnen diese Frage mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit bejahen. Und nein – es entspringt nicht ihrer Phantasie, wie wir Erwachsenen es annehmen und rückmelden. Im Kleinkindalter ist der für das rationale Denken zuständige Bereich des Gehirns noch nicht ausgereift. Hierfür bedarf es Erfahrungen, Prägungen und vieler Wiederholungen. Das heißt aber gleichermaßen, dass das kindliche Hirn noch die Fähigkeit hat, emotional und unbedarft an Gegebenheiten heranzugehen. Skepsis ist ein Fremdwort und was geschieht, geschieht (sofern es sich nicht um Traumata handelt!).

Tiere kommunizieren untereinander nicht nur körpersprachlich, sondern auch telepathisch auf Distanz. Und auch der Mensch ist hierzu in der Lage. In unserer industrialisierten Welt ist diese Form der Kommunikation schwer vorstellbar. Es ändert jedoch nichts daran, dass es möglich ist. Und auch wenn Dinge, die für uns nicht greifbar sind, vielleicht auf den ersten und auch auf den zweiten oder dritten Blick beunruhigen, Angst machen, unvorstellbar sind, Skepsis erregen oder einen abfällig darüber denken lassen…. es gibt auch die Möglichkeit, das nicht Greifbare anzunehmen und es als ein Geschenk der Natur zu betrachten. Emotionen sind auch nicht greifbar… stellen wir deshalb unsere Liebe zu unseren Kindern in Frage? Luft ist nicht greifbar… Gibt es sie deshalb nicht? So könnte man die Liste endlos weiterführen und auch gegen argumentieren… Emotionen sind Ausschüttung von Hormonen, Luft besteht aus Sauerstoff und Kohlendioxid. Es wird aber nichts daran ändern, dass wir emotional sind, auf verschiedensten Ebenen – dass wir die Luft, die wir atmen, je nach Umgebung unterschiedlich intensiv, positiv, negativ oder eben gar nicht wahrnehmen. Dennoch nehmen wir diese Dinge als gegeben hin.

Und manchmal gibt es einfach nichts Schöneres als eine Reise ins Ungewisse, ins Neue, Unbekannte anzutreten.